Holocaust-Überlebende besucht Realschule Wilnsdorf

Holocaust-Überlebende besucht Realschule Wilnsdorf

Dr. Michaela Vidláková berichtete von ihrer Kindheit im Lager Theresienstadt
Am Dienstag, den 21. Januar 2020 besuchte Frau Dr. Michaela Vidláková die Schülerinnen und Schüler der Realschule in Wilnsdorf. Die Klassen 7a und 7b trafen die Holocaust-Überlebende im Museum in Wilnsdorf.
Zuvor hatten sich beide Klassen mehrere Wochen mit dem Roman „Damals war es Friedrich“ beschäftigt und intensiv über die Zeit des Nationalsozialismus nachgedacht und gesprochen.
Auf Initiative der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. reiste Frau Dr. Michaela Vidláková aus Prag an, um den Schülerinnen und Schülern von ihren Erlebnissen und Erfahrungen im Ghetto Theresienstadt, in das sie als Sechsjährige verschleppt worden war, zu erzählen.
Sie begann ihren Vortrag mit der Machtergreifung Hitlers und schilderte den Schülerinnen und Schülern die damaligen Lebensumstände. Sie berichtete von „antijüdischen Maßnahmen“ und den damit verbundenen Einschränkungen in ihrem Leben. Ihren Vortrag begleitete sie durch persönliche Bilder. Auch über ihre Deportation 1942 nach Theresienstadt berichtete sie ausführlich sowie über die Zustände im Lager selbst. Sie beendete ihren Vortrag mit dem Wunsch, dass die Schülerinnen und Schüler niemals so etwas erleben sollten. Allerdings betonte sie, dass es dafür nicht ausreiche sich nur zu erinnern oder die damalige Zeit niemals zu vergessen. „Man muss auch etwas tun“, mahnte die 83-jährige Jüdin eindringlich. Aus diesem Grund möchte sie nachfolgenden Generationen ihre Geschichte erzählen. Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit Frau Vidláková ins Gespräch zu kommen sowie sich bei ihr für ihre anschaulichen und ergreifenden Schilderungen zu bedanken.
Die vielen interessierten und zum Teil auch sehr emotionalen und persönlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler im Anschluss an die Erzählungen der Zeitzeugin ließen erkennen, wie bewegt sie von ihrer Lebensgeschichte waren und machten noch einmal allen Beteiligten deutlich, wie wichtig der Austausch und das Gespräch untereinander ist - nicht nur um über Vergangenes zu informieren, sondern vor allem auch um Ausgrenzungen und Diskriminierungen in der heutigen Zeit zu vermeiden.
Die aufgeschlossene und engagierte 83-jährige Michaela Vidláková wird Schülern wie Lehrern daher auf beeindruckende Weise in Erinnerung bleiben und sie werden diesen hautnahen Geschichtsunterricht sicher so schnell nicht vergessen.

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